Orientierende Untersuchungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Juli 2010, 18:21 Uhr

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Autoren: Steffen Laue



Abstract

Orientierende Untersuchungen an einem Objekt dienen dem Ziel, sich einen Überblick über die Gebäude- und Schadenssituation zu verschaffen, bevor aufwendige Untersuchungen zur Salz- und Feuchtbelastung in Auftrag gegeben werden.

Einleitung

Bevor von Seiten eines Objektverantwortlichen eine Untersuchung in Auftrag gegeben wird, ist eine auf den konkreten Fall abgestimmte Planung des gesamten Projekts erforderlich. Eine eigens dafür installierte Projektleitung sollte den Ablauf des Vorhabens lenken und überwachen. Art und Umfang einer Untersuchung an einem Gebäude richten sich stets nach dem (denkmalpflegerisch) definierten Restaurierungs- bzw. Sanierungsziel der anstehenden Maßnahme. Aus der Aufgabenstellung leiten sich die Planungsgrundlagen der einzelnen Projektabschnitte sowie der Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplan ab. Bevor aufwendige Untersuchungen durchgeführt werden, können erste orientierende Untersuchungen Zeit und Geld sparen. Orientierende Untersuchungen können z.B. sein:

Archivrecherchen

Grundsätzlich sollte eine Untersuchung mit dem Quellenstudium über die Geschichte des Gebäudes beginnen; dazu gehört neben der Baugeschichte auch die Nutzungs- und Restaurierungs- bzw. Sanierungsgeschichte. Quellen können existieren bei den (u. U. im Laufe der Zeit verschiedenen) Eigentümern, in den Archiven (Stadt, Land, Bund, Kirche), bei den Denkmalbehörden (Landesamt und/oder Untere Denkmalschutzbehörden) und vielleicht auch bei anderen öffentlichen oder privaten Instituten.

Genaues Hinschauen am Objekt

Genaues Hinschauen und das Erkennen von Schadenssituationen können erste Aussagen über Schadensintensität und -ausmaß an einem Gebäude liefern. Ein geschultes Auge, das an vielen anderen Objekten bereits Erfahrungen gesammelt hat, weiß, an welchen Stellen an einem Gebäude zu schauen ist und kann eventuell erste Bezüge zu Schadensursachen herstellen, die anschließend durch Analysen verifiziert werden sollten. Das Erstellen von Skizzen und Zeichnungen der Gebäude bzw. der Schadenssituationen erfordert das genaue Hinschauen, wodurch weitere Details der Gebäudesituation erkannt werden können.

Zielgerichtete Interviews mit Objektbeteiligten

Die Eigentümer und Nutzer sowie Denkmalämter zu konsultieren und gezielte Fragen zu stellen kann eventuell zu weiteren nützlichen Hinweisen zu Bau-, Nutzungs- und Restaurierungsgeschichte des Objektes oder zu den jeweils verwendeten Materialien führen. Es ist durchaus möglich, dass Proben des Objektes schon einmal genommen und Analysen durchgeführt worden sind.

Einfache erste Untersuchungen und Messungen mit Hilfsinstrumenten

Folgende einfache erste Untersuchungen können weitere Erkenntnisse liefern:

  • Betrachten von Ausblühungen (kristallisierten Salzen) mit einer Lupe.
  • Zerreiben von Salzen in einer kleinen transparenten Probentüte mit den Fingern: Sondern sich Wassertropfen ab, handelt es sich um ein Salz mit Hydratwasser (z.B. Mirabilit).
  • Salze auf eine Messerspitze legen und von unten mit dem Feuerzeug erhitzen: Unterscheidung zwischen Salz und biogenem Material, biogenes Material würde brennen, Salze nicht.
  • Tropfen auf einer Gebäudeoberfläche mit einem pH-Papier kontaktieren: alkalischer pH-Wert (=alkalisch reagierende Substanzen in der Nähe).
  • Tropfen auf einer Gebäudeoberfläche mit einem Löschpapier gewinnen und im Labor hinsichtlich der enthaltenen Ionen untersuchen (lassen).
  • Beurteilung der Salzbelastung anhand der elektrischen Leitfähigkeit
  • Messinstrumente wie z.B. "Protimeter" oder "Hydromette" sind zur Untersuchung von Salzen nicht geeignet, können aber an einem Gebäude vergleichend zur Darstellung von Feuchteunterschieden verwendet werden. Quantitative Angaben zum Feuchtegehalt können derartige Geräte nicht leisten.

Literatur

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