Salzkristallisationen in der Krypta von St.Maria im Kapitol in Köln

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Die Krypta von St.Maria im Kapitol, Köln

St.Maria im Kapitol wurde in der Mitte des 11.Jh. errichtet, im zweiten Weltkrieg zerstört und ab den 1950er Jahren wieder aufgebaut (siehe Abb.1).

Unter dem Chor befindet sich die Krypta, deren Mauern noch aus romanischen Bausteinen bestehen (siehe Abb.2) und deren Gewölbe noch Fragmente romanischer Wandmalereien enthalten.


In der Mitte des 19.Jh. wurde die Krypta als Salzlager genutzt. Seit dem beim Wiederaufbau der Kirche auch eine Heizung in der Krypta installiert worden ist, leiden die Oberflächen der Krypta unter extremer Salzverwitterung (Abb.3).


Mitte der 1990er Jahre wurde die Krypta im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts „Erhaltung historischer Wandmalereien“ an der Fachhochschule Köln ausführlich untersucht ( [Laue:1997]Titel: Einfluß des Porenraums und des Raumklimas auf die Verwitterung von Steinen durch lösliche Salze
Autor / Verfasser: Laue, Steffen
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). Es wurden extreme Salzschäden sowohl an Naturbausteinen, als auch an verputzten Wänden beobachtet.


Salze und Raumklima in der Krypta

Die am häufigsten kristallisierenden Salze in der Krypta sind Halit (NaCl) und Nitronatrit (NaNO3) Untergeordnet kristallisieren an einigen Stellen auch Thenardit [Na2SO4], Mirabilit [Na2SO4.10H2O], Trona [Na3H(CO3)2.2H2O], Epsomit [MgSO4.7H2O] und Gips [CaSO4.2H2O]. Das Kristallisationsverhalten der Salze wurde an Referenzflächen in Kombination mit Klimamessungen über einen Zeitraum von 3 Jahren untersucht.

Verantwortlich für das Klima in der Krypta ist eine instationäre, automatische Luftheizung: Wird eine Grundtemperatur von ca. 10°C unterschritten, sorgt die Heizung für die Regelung der Raumtemperatur, zu Nutzungszeiten ist dafür eine Temperatur von ca. 15°C ausschlaggebend. Etwa im Oktober eines jeden Jahres schaltet sich die Heizung automatisch ein. Bei Überschreiten dieser Temperatur schaltet sich die Heizung wieder aus. Das ist der Fall, sobald die Grund- bzw. Nutzungstemperatur durch Aufheizen wieder erreicht wird, bzw. im Frühjahr, wenn die Außentemperaturen generell ansteigen.