Schadensbilder

Aus Salzwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Um neue Schäden beurteilen zu können, sind gut dokumentierte und analysierte Schadensbilder von großer Bedeutung. Unsere Schadenssammlung soll Ihnen einen Überblick geben, welche Schäden bisher an den unterchiedlichen Materialgruppen beobachtet wurden und wie man sich diese Schäden erklärt hat.


Beschreibung von Ausblühungen auskristallisierter Salze[Bearbeiten]

An den Objekten zeigen Salzausblühungen immer wieder bestimmte, typische Ausbildungen, die hier kurz charakterisiert werden sollen.

Whisker (=Haarkristalle): wenige µm dicke, bis cm - lange, stengelige, oft auch gebogene, Kristalle. Unter besonderen Bedingungen können Kristalle, bei denen ein nadelförmiger Habitus sonst keineswegs typisch ist, in feinen, haarförmigen Individuen, den sog. Whisker wachsen. Whisker sind bei den verschiedensten Substanzen, Metallen, Salzen und anderen Verbindungen beobachtet worden. Ihre Durchmesser liegen zwischen 0.01 und 100µm, während ihre Länge die Größenordnung von Zentimetern erreichen kann. Sie wachsen bevorzugt in ihrer Längsrichtung, während der Anbau auf den Seitenflächen entweder völlig unterdrückt ist oder in gewissem Maße noch nachträglich geschieht. Es gibt Whisker, die entlang ihrer Achse eine einzelne (oder auch wenige) Schraubenversetzung enthalten, die an der Spitze ein Spiralwachstum bewirkt, wobei das Material längs der Seitenfläche zur Spitze transportiert werden muss. Es gibt aber auch Whisker ohne Schraubenversetzungen, bei denen das bevorzugte Wachstum an der Spitze nach einem anderen Mechanismus zustande kommt. Schließlich gibt es auch Whisker, die nicht an der Spitze, sondern an ihrer Basis wachsen, den wachsenden Kristall gewissermaßen emporstemmend.


Abbildung 27: Whisker bilden lange dünne Nadeln Abbildung 28: Salzflaum, bestehend aus vielen Whiskern


Salzflaum: sehr lockere, wolle- oder watteartige Salzausblühungen, bestehend aus meist gebogenen Haarkristallen


Salzrasen

lockerer Belag nadeliger bis stengeliger, mehr oder weniger senkrecht zur Unterlage stehender, 0,1 bis mehrere Millimeter großer Whisker. Salzrasen sind oft erst im Streiflicht gut sichtbar.

Pulverige Salzausblühungen: weißer, mehliger, dichter oder lockerer bis flockiger Überzug. Pulverige Ausblühungen entstehen je nach Salzart unterschiedlich. Einige Salze, insbesondere die etwas schwerer löslichen wie Gips, welche dann schleierartig dicht auftreten, können von Anfang an in dieser sehr feinkristallinen Form ausblühen. Bei Natriumsulfat z. B. ist diese Form dagegen meist ein Zeichen dafür, dass es sich um ein Entwässerungsprodukt der ehemals wasserhaltigen Salzform handelt.

Salzpusteln: voneinander getrennte, lockere bis kompakte, bis etwa 1mm Durchmesser große Salzhäufchen oder -höcker.

Salzkruste: kompakte, manchmal fest auf der Unterlage haftende Salzaggregate mit flächigem Zusammenhalt und von sehr unterschiedlicher Dicke (einige µm bis mm).

Weiße lockere Salzkruste (zuckerartige Kruste): Sie besteht aus Aggregaten von mit bloßem Auge oder mit einer schwachen Lupe gut erkennbaren, glasklaren Kristallen. Zuckerförmige Krusten entstehen innerhalb eines Feuchtigkeitsfilms. Sie können aber auch Rekristallisate einer Salzausblühung sein, die bei einer entsprechenden Feuchtigkeitszunahme in der umgebenden Luft Wasser aufnahm und in Lösung ging und anschließend durch erneuten Klimawechsel, diesmal zu trockeneren Verhältnissen hin, wieder aus der Lösung auskristallisierte.

Seidenglanzkrusten: Flächige, matt glänzende Salzkruste. Dicke Seidenglanzkrusten aus Gips scheinen erst durch mehrmaliges Umkristallisieren und über längere Zeiträume hinweg zu entstehen.

Blumenkohlkruste: Kruste aus weißen, kugeligen Aggregaten, die eng zusammenliegen, so dass ihre Oberfläche derjenigen eines Blumenkohls gleicht. Blumenkohlkrusten entstehen bevorzugt an kleinen Fehlstellen (Rissen oder ähnlichem) auf der sonst relativ dichten Putzoberfläche.

Faserkruste: Kruste aus eng beieinander, senkrecht zur Wand stehenden, Haarkristallen. Sie entstehen in der Regel auf gut durchfeuchteten Trägern.