Schadensbilder an Wandmalereien: Unterschied zwischen den Versionen
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== Flächige Kalksinterkrusten == | == Flächige Kalksinterkrusten == | ||
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Durch wiederholtes Ausfällen von Calciumcarbonat entsteht auf der Oberfläche von Wandmalereien eine weiße, dichte Kalksinterkruste. Charakteristisch ist eine hohe Stabilität und feste Anbindung an die Malerei. Die Dampfdiffusionsfähigkeit der Wandmalerei wird herabgesetzt und die Krustenschichten beeinträchtigen das ästhetische Erscheinungsbild erheblich. | Durch wiederholtes Ausfällen von Calciumcarbonat entsteht auf der Oberfläche von Wandmalereien eine weiße, dichte Kalksinterkruste. Charakteristisch ist eine hohe Stabilität und feste Anbindung an die Malerei. Die Dampfdiffusionsfähigkeit der Wandmalerei wird herabgesetzt und die Krustenschichten beeinträchtigen das ästhetische Erscheinungsbild erheblich. | ||
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== Blumenkohlkruste == | == Blumenkohlkruste == | ||
[[file:Blumenkohlkruste Nehren NWW Detail.jpg|thumb|300px|left|Abb. 3:Blumenkohlkruste, Grabkammer Nehren]] | |||
[[file:Blumenkohlkruste Nehren NWW.jpg|thumb|300px|right|Abb. 4:Blumenkohlkruste, Grabkammer Nehren]] | |||
Charakteristische, pustelförmige Ausbildung von festanhaftenden und stabilen Krustenauflagen. Die Zusammensetzung kann sowohl aus Calciumcarbonat als auch aus Calciumsulfat bestehen. Je nach mitgeführten Verunreinigungen erscheinen die Blumenkohlkrusten weißlich, gelblich, rötlich oder bräunlich. Biogene Ablagerungen können in den Krustenschichten eingelagert sein. | Charakteristische, pustelförmige Ausbildung von festanhaftenden und stabilen Krustenauflagen. Die Zusammensetzung kann sowohl aus Calciumcarbonat als auch aus Calciumsulfat bestehen. Je nach mitgeführten Verunreinigungen erscheinen die Blumenkohlkrusten weißlich, gelblich, rötlich oder bräunlich. Biogene Ablagerungen können in den Krustenschichten eingelagert sein. | ||
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== Hygroskopische Salze == | == Hygroskopische Salze == | ||
[[Datei:Gipskruste Hygroskopisch.jpg|thumb|300px|left|Abb. 5:Gipskruste, hygroskopisch, Grabkammer Nehren]] | |||
[[Datei:Salzkruste Hygroskopisch Nehren.jpg|thumb|300px|right|Abb. 6:Gipskruste, hygroskopisch, Grabkammer Nehren]] | |||
Innerhalb der flächigen Krustenablagerungen zeichnen sich entlang von feinen Rissen in der Malschicht und im Oberputz Verdunkelungen ab. Erhöhte Feuchtigkeit aus dem Putzmaterial oder aus der umgebenden Luft wird von den Salzkristallen gebunden und erscheint makroskopisch als dunkle, fleckige Anordnung. | Innerhalb der flächigen Krustenablagerungen zeichnen sich entlang von feinen Rissen in der Malschicht und im Oberputz Verdunkelungen ab. Erhöhte Feuchtigkeit aus dem Putzmaterial oder aus der umgebenden Luft wird von den Salzkristallen gebunden und erscheint makroskopisch als dunkle, fleckige Anordnung. | ||
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== Pulverförmige Salzablagerungen == | == Pulverförmige Salzablagerungen == | ||
[[file:PulvrigeSalzkristalle-01.jpg|thumb|300px|left|Abb. 7:Pulverförmige Salzausblühungen, Natriumsulfat, Grabkammer Nehren]] | |||
[[file:PulvrigeSalzkristalle-Natriumsulfat.jpg|thumb|300px|right|Abb. 8:Pulverförmige Salzausblühungen, Natriumsulfat, Grabkammer Nehren]] | |||
Weiße, locker anhaftende Salzausblühungen auf der Putz- und Malereioberfläche. Charakteristisch ist die Ausbildung von kleinkristallinen, weichen, pulverförmigen Salzen, die sehr unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben können. Beispielsweise Natriumsulfatablagerungen auf einem Ergänzungsputz aus Trasszement. | Weiße, locker anhaftende Salzausblühungen auf der Putz- und Malereioberfläche. Charakteristisch ist die Ausbildung von kleinkristallinen, weichen, pulverförmigen Salzen, die sehr unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben können. Beispielsweise Natriumsulfatablagerungen auf einem Ergänzungsputz aus Trasszement. | ||
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== Schalenbildung durch Salzaktivität == | == Schalenbildung durch Salzaktivität == | ||
[[file:Schalenbildung Nehren-01.jpg|thumb|300px|left|Abb. 9:Schalenbildung, Grabkammer Nehren]] | |||
[[file:Schalenbildung Nehren-02.jpg|thumb|300px|right|Abb. 10:Schalenbildung, Grabkammer Nehren]] | |||
Die auskristallisierenden Salze schädigen die Putzstruktur durch Absprengung. Während dem Phasenübergang von flüssiger Salzlösung zur Bildung von Salzkristallen dehnen sich diese aus und üben Druck auf die umgebende Putzmatrix aus. Dadurch werden ganze Putzschalen vom Untergrund abgehoben, sind mürbe und fragil. | Die auskristallisierenden Salze schädigen die Putzstruktur durch Absprengung. Während dem Phasenübergang von flüssiger Salzlösung zur Bildung von Salzkristallen dehnen sich diese aus und üben Druck auf die umgebende Putzmatrix aus. Dadurch werden ganze Putzschalen vom Untergrund abgehoben, sind mürbe und fragil. | ||
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2012, 16:26 Uhr
Autorin: Nicole Riedl
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Beispiele für Schadensbilder durch Salzprogression
Flächige Kalksinterkrusten
Durch wiederholtes Ausfällen von Calciumcarbonat entsteht auf der Oberfläche von Wandmalereien eine weiße, dichte Kalksinterkruste. Charakteristisch ist eine hohe Stabilität und feste Anbindung an die Malerei. Die Dampfdiffusionsfähigkeit der Wandmalerei wird herabgesetzt und die Krustenschichten beeinträchtigen das ästhetische Erscheinungsbild erheblich.
Blumenkohlkruste
Charakteristische, pustelförmige Ausbildung von festanhaftenden und stabilen Krustenauflagen. Die Zusammensetzung kann sowohl aus Calciumcarbonat als auch aus Calciumsulfat bestehen. Je nach mitgeführten Verunreinigungen erscheinen die Blumenkohlkrusten weißlich, gelblich, rötlich oder bräunlich. Biogene Ablagerungen können in den Krustenschichten eingelagert sein.
Hygroskopische Salze
Innerhalb der flächigen Krustenablagerungen zeichnen sich entlang von feinen Rissen in der Malschicht und im Oberputz Verdunkelungen ab. Erhöhte Feuchtigkeit aus dem Putzmaterial oder aus der umgebenden Luft wird von den Salzkristallen gebunden und erscheint makroskopisch als dunkle, fleckige Anordnung.
Pulverförmige Salzablagerungen
Weiße, locker anhaftende Salzausblühungen auf der Putz- und Malereioberfläche. Charakteristisch ist die Ausbildung von kleinkristallinen, weichen, pulverförmigen Salzen, die sehr unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben können. Beispielsweise Natriumsulfatablagerungen auf einem Ergänzungsputz aus Trasszement.
Schalenbildung durch Salzaktivität
Die auskristallisierenden Salze schädigen die Putzstruktur durch Absprengung. Während dem Phasenübergang von flüssiger Salzlösung zur Bildung von Salzkristallen dehnen sich diese aus und üben Druck auf die umgebende Putzmatrix aus. Dadurch werden ganze Putzschalen vom Untergrund abgehoben, sind mürbe und fragil.