Temperaturmessung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
Neben den Eigenschaften wie Masse, Volumen usw. besitzt jeder Körper thermische Größen, die über den Wärmezustand Auskunft geben.
Der physikalisch objektive Begriff, der die sub¬jektive Empfindung kalt oder warm in eine ab¬solute Skala einordnet, ist die Temperatur.
Temperaturen werden mit Thermometern ge¬messen, die bestimmte temperaturabhängige Ei¬genschaften von Materialien (z.B. Volumen) ausnutzen. Zur Festlegung von Skalen und zur Eichung von Thermometern benötigt man zwei Temperaturfixpunkte. Am häufigsten werden folgende zwei Fixpunkte benutzt:
1. Temperatur des unter Normaldruck (1,013 bar) schmelzenden Eises = 273,15K.
{|border="0" cellspacing="2" width="100%"
|2. Temperatur des unter Normaldruck siedenden
|Wassers.
|}
Ordnet man diesen Fixpunkten bestimmte Tem¬peraturwerte zu und teilt die Differenz in vorge¬schriebene Teilschritte, so erhält man verschie¬dene Temperaturskalen. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge für die wichtigsten Skalen.
''Tabelle 1: Die Temperaturskalen''
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="85%"
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Skala'''
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Celsius'''
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Kelvin'''
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Fahrenheit'''
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Reaumur'''
|-
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Symbol'''
|bgcolor = "#CCFFFF"|
|bgcolor = "#CCFFFF"|T
|bgcolor = "#CCFFFF"|tF
|bgcolor = "#CCFFFF"|tR
|-
|bgcolor = "#FFFF99"|'''Einheit'''
|bgcolor = "#CCFFFF"|ºC
|bgcolor = "#CCFFFF"|K
|bgcolor = "#CCFFFF"|ºF
|bgcolor = "#CCFFFF"|ºR
|-
|bgcolor = "#FFFF99"|'''1. FP*'''<br>'''2. FP'''<br>'''Teilung'''
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|bgcolor = "#CCFFFF"|273.15<br>373.15<br>100
|bgcolor = "#CCFFFF"|32<br>212<br>180
|bgcolor = "#CCFFFF"|0<br>80<br>80
|-
|bgcolor = "#FFFF99"|&nbsp;
|bgcolor = "#CCFFFF"|Europa
|bgcolor = "#CCFFFF"|Wissenschaft
|bgcolor = "#CCFFFF"|USA
|bgcolor = "#CCFFFF"|Frankreich<br>(veraltet)
|}
* FP – Fixpunkt
[[Image:Dokument1_01.png|framed|none]]
''Abbildung 1: Die Fixpunkte der Celsiusskala''
Die Unterteilung der einzelnen Skalen sowie gegenseitige Umrechnungen erfolgen linear. Die Kelvinskala basiert auf der Druckzunahme eines idealen Gases, die anderen auf der Volumenausdehnung von Quecksilber. Für Temperaturdif¬ferenzen sind ºC und K gleichwertig (für Abso¬lutwerte nicht).
Alle Temperaturskalen wurden 1990 durch die internationale Temperaturskala ITS-90 ersetzt, was u.a. zur Folge hat, dass als Fixpunkt für die Celsiusskala nicht mehr der Siedepunkt von Wasser bei 1013.25 mbar = 100 ºC herangezogen wird. Als Konsequenz siedet Wasser unter Normaldruck schon bei 99.974 ºC.
Die verschiedenen Temperaturmessverfahren können grob in mechanische und elektronische eingeteilt werden. Unter den mechanischen Verfahren, die auf der temperaturabhängigen Ausdehnung des Sensors beruhen, sind vor allem Bimetallstreifen, Flüssigkeitsthermometer (z.B. Quecksilber, Alkohol in einem Kapillarrohr) und Gasthermometer allgemein bekannt.
Heute werden fast in allen Lebensbereichen und auch im industriellen Einsatz meist elektronische und optische Temperatursensoren eingesetzt.
Bei den elektronischen Sensoren wird meist die Änderung eines elektrischen Widerstandes mit der Temperatur ausgewertet (Widerstandsthermometer wie PT-100, NTC-Elemente).
Optische Sensoren kommen meist zur Fernbestimmung vor Temperaturen und bei sich bewegenden heißen Bauteilen zur Anwendung (IR-Thermographie).
Inhaltsverzeichnis  
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Version vom 9. März 2010, 07:52 Uhr

Einleitung[Bearbeiten]

Neben den Eigenschaften wie Masse, Volumen usw. besitzt jeder Körper thermische Größen, die über den Wärmezustand Auskunft geben.

Der physikalisch objektive Begriff, der die sub¬jektive Empfindung kalt oder warm in eine ab¬solute Skala einordnet, ist die Temperatur.

Temperaturen werden mit Thermometern ge¬messen, die bestimmte temperaturabhängige Ei¬genschaften von Materialien (z.B. Volumen) ausnutzen. Zur Festlegung von Skalen und zur Eichung von Thermometern benötigt man zwei Temperaturfixpunkte. Am häufigsten werden folgende zwei Fixpunkte benutzt:

1. Temperatur des unter Normaldruck (1,013 bar) schmelzenden Eises = 273,15K.

2. Temperatur des unter Normaldruck siedenden Wassers.

Ordnet man diesen Fixpunkten bestimmte Tem¬peraturwerte zu und teilt die Differenz in vorge¬schriebene Teilschritte, so erhält man verschie¬dene Temperaturskalen. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge für die wichtigsten Skalen.

Tabelle 1: Die Temperaturskalen

Skala Celsius Kelvin Fahrenheit Reaumur
Symbol T tF tR
Einheit ºC K ºF ºR
1. FP*
2. FP
Teilung
0
100
100
273.15
373.15
100
32
212
180
0
80
80
  Europa Wissenschaft USA Frankreich
(veraltet)
  • FP – Fixpunkt

Abbildung 1: Die Fixpunkte der Celsiusskala

Die Unterteilung der einzelnen Skalen sowie gegenseitige Umrechnungen erfolgen linear. Die Kelvinskala basiert auf der Druckzunahme eines idealen Gases, die anderen auf der Volumenausdehnung von Quecksilber. Für Temperaturdif¬ferenzen sind ºC und K gleichwertig (für Abso¬lutwerte nicht).

Alle Temperaturskalen wurden 1990 durch die internationale Temperaturskala ITS-90 ersetzt, was u.a. zur Folge hat, dass als Fixpunkt für die Celsiusskala nicht mehr der Siedepunkt von Wasser bei 1013.25 mbar = 100 ºC herangezogen wird. Als Konsequenz siedet Wasser unter Normaldruck schon bei 99.974 ºC.

Die verschiedenen Temperaturmessverfahren können grob in mechanische und elektronische eingeteilt werden. Unter den mechanischen Verfahren, die auf der temperaturabhängigen Ausdehnung des Sensors beruhen, sind vor allem Bimetallstreifen, Flüssigkeitsthermometer (z.B. Quecksilber, Alkohol in einem Kapillarrohr) und Gasthermometer allgemein bekannt.

Heute werden fast in allen Lebensbereichen und auch im industriellen Einsatz meist elektronische und optische Temperatursensoren eingesetzt.

Bei den elektronischen Sensoren wird meist die Änderung eines elektrischen Widerstandes mit der Temperatur ausgewertet (Widerstandsthermometer wie PT-100, NTC-Elemente).

Optische Sensoren kommen meist zur Fernbestimmung vor Temperaturen und bei sich bewegenden heißen Bauteilen zur Anwendung (IR-Thermographie).


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