Thermonatrit: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hygroskopizität  ==
== Hygroskopizität  ==


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Die Abschätzung der Hygroskopizität von in situ vorliegenden Natriumcarbonaten ist schwierig, da die Lage des Sorptionspunktes und des Sättigungswertes unter dem Einfluß von lokalen Begebenheiten (Fremdionen, vorliegende Hydratstufen, Temperaturverhältnisse) sehr stark variiert. Nachstehend finden sich Angaben der Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit und Natrit in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur: <br>
 
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| &nbsp;96,5% r.F.
| &nbsp; 97,9% r.F.
| &nbsp; 88,2% r.F.
| &nbsp;83,2% r.F.
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''&nbsp;Tabelle 2 – Deliqueszenzfeuchte von Natrit [nach Arnold/Zehnder, 1991]''


== Kristallisationsdruck  ==
== Kristallisationsdruck  ==

Version vom 19. September 2009, 10:26 Uhr

Autoren: Hans-Jürgen Schwarz , Nils Mainusch, NN....

Thermonatrit
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Mineralogische Salzbezeichnung Thermonatrit
Chemische Bezeichnung Natriumcarbonathydrat, Natriummoonohydrat
Trivialname Natriumcarbonat
Chemische Formel Na2CO3 • H2O
Hydratformen

Na2CO3 • 10H2O Natrit;         Na2CO3 • 7H2O Natriumcarbonatheptahydrat; Natriumcarbonat (wasserfrei)

Kristallklasse orthorhombisch
Deliqueszenzfeuchte 20°C -
Dichte (g/cm³) 2,26g/cm3
Molvolumen 55,11cm3/mol
Molgewicht 124,0g/mol
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Spaltbarkeit undeutlich
Kristallhabitus
Zwillingsbildung
Brechungsindices nx = 1,420; nY = 1,509; nZ = 1,525
Doppelbrechung Δ = 0,105
Optische Orientierung
Pleochroismus -
Dispersion -
Phasenübergang -
Chemisches Verhalten in wässriger Lösung alkalisch,       pH ≈ 12
Bemerkungen -


Abstract[Bearbeiten]


Einleitung[Bearbeiten]


Allgemeines[Bearbeiten]


Vorkommen von Thermonatrit
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Natürliche Vorkommen von Natriumcarbonaten finden sich in festen Salzablagerungen, in Salzseen (sogenannten Natron-Seen wie dem Magadi-See in Ostafrika oder dem Owens Lake in Kalifornien. Weiterhin existieren alkalische Quellen mit variierendem Gehalt an natürlichem Natriumcarbonat. Zur Gewinnung sind unterschiedliche technische Verfahren entwickelt worden, in denen durch Lösungs-, Reinigungs- und Eindampfprozesse reines Natriumcarbonat erzeugt werden kann.



Angaben zu Herkunft und Bildung von Thermonatrit an Baudenkmalen
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Durch den Eintrag von Materialien, die lösliche Natriumverbindungen enthalten, können im mineralischen System eines Baudenkmals Natriumcarbonate als Ausblühsalze entstehen. Einen hohen Gehalt an Natriumionen weisen Zemente auf, in denen nach DIN-Vorgaben bis zu 0,5% lösliche Alkalien enthalten sein dürfen. Rein rechnerisch kann 1 Gramm Na2O ca. 4,6 Gramm Natriumcarbonatdekahydrat bilden. Enthält beispielsweise ein Portlandzement lediglich 0,1% Na2O, so können etwa 0,45 kg Natriumcarbonate pro 100 kg Zement entstehen <bibref>Arnold.etal:1991</bibref>. Eine Fülle von Reinigungsmaterialien und v.a. früher verwendete Restaurierungsprodukte (wie Wasserglas) können Natriumionen in Baudenkmäler eintragen. Als weitere Quellen sind Grundwasser und Oberflächen-wasser anzuführen, die Na+-Ionen enthalten können. Streusalz besteht zu großem Teil aus leicht löslichem Natriumchlorid. In Küstennähe ist NaCl-haltiges Meerwasser als Natriumquelle zu berücksichtigen.

Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Thermonatrit[Bearbeiten]

Lösungsverhalten[Bearbeiten]

Die drei an Bauwerken nachgewiesenen Natriumcarbonate besitzen eine hohe Wasserlöslichkeit, wodurch prinzipiell eine große Mobilität der Salze verbunden ist. Herauszuheben ist die große Temperaturabhängigkeit der Lösungseigenschaften bei Thermonatrit und Natrit. Die starke Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit der Natriumcarbonat kann zur Folge haben, daß in Wasser gelöstes Natrit bei Abfall der Umgebungstemperatur durch Übersättigung der Lösung ausfällt, auch wenn die Feuchteverhältnisse konstant bleiben.

Diagramm 1 – Darstellung der temperaturabhängigen Veränderung der Löslichkeit von Thermonatrit und Natrit im Vergleich mit anderen Salzphasen (Löslichkeitsangaben nach Schwarz und Stark/Stürmer 1993).

(vgl.Tabelle Hygroskopizität der Salze und Gleichgewichtsfeuchte)


Hygroskopizität[Bearbeiten]

Die Abschätzung der Hygroskopizität von in situ vorliegenden Natriumcarbonaten ist schwierig, da die Lage des Sorptionspunktes und des Sättigungswertes unter dem Einfluß von lokalen Begebenheiten (Fremdionen, vorliegende Hydratstufen, Temperaturverhältnisse) sehr stark variiert. Nachstehend finden sich Angaben der Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit und Natrit in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur:

        35°C
    71,0% r.F.

 Tabelle 1 - Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit [nach H.J. Schwarz 1996]

    15°C     20°C     25°C    30°C
 96,5% r.F.   97,9% r.F.   88,2% r.F.  83,2% r.F.

 Tabelle 2 – Deliqueszenzfeuchte von Natrit [nach Arnold/Zehnder, 1991]

Kristallisationsdruck[Bearbeiten]


Hydratationsverhalten[Bearbeiten]

Hydratationsdruck[Bearbeiten]


Umwandlungsreaktionen
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Analytischer Nachweis[Bearbeiten]

Mikroskopie
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Laboruntersuchung:
Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.


Brechungsindizes:  n0 = 1.658,  nE = 1.486
Doppelbrechung:    Δ  = max. 0,172
Kristallklasse:          trigonal


Polarisationsmikroskopische Untersuchung:

Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften    lichtmikroskopisch selten klar erfaßbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.

Entstammen Calcitkristalle eines Probematerials anderen Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich
größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.

Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des nO – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen
stets ein fester Brechungsindexwert, der mit nD = 1,658 wirksam ist.


Verwechslungsmöglichkeiten:

Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfaßt sind:

  • Calcit ist in Wasser kaum löslich
  • Säureempfindlichkeit
  • sehr starke Doppelbrechung
  • hohes Relief in den meisten Immersionsmedien
  • bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der nO-Bechungsindex wirksam ist
  • es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar


Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen:

Salzphase Unterscheidungsmerkmale zu Calcit
Dolomit; MgCa(CO3)2  Beide Indizes über 1.5
Magnesit; MgCO3 Beide Indizes über 1.5, nO- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher, als bei Calcit.

Röntgendiffraktometrie[Bearbeiten]

Raman-Stektroskopie[Bearbeiten]

DTA/TG[Bearbeiten]

IR-Spektroskopie[Bearbeiten]

Umgang mit Calcitschäden[Bearbeiten]

Salze und Salzschäden im Bild[Bearbeiten]

Am Objekt[Bearbeiten]

Unter dem Polarisationsmikrokop[Bearbeiten]



Unter dem Rasterelektronenmikroskop[Bearbeiten]

Weblinks
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http://webmineral.com/data/Calcite.shtml

http://www.mindat.org/min-859.html

http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Calcit

Literatur[Bearbeiten]


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